Der Beitrag über abschreckende Marketing-Strategien von Beauty-Marken ist noch ganz frisch in meinem Kopf und ich scheine derzeit (einmal wieder) ein wenig sensibilisiert für diese Perspektive auf Kosmetik.
SIGMA ist als Marke ein hervorragendes Beispiel dafür, wie mein Bauch unweigerlich Markensympathie and Produkte verknüpft. In meinem Kopf ist SIGMA nach wie vor als MAC-Copycat abgespeichert, die schamlos nachmachten an Stelle mit eigenen Ideen zu brillieren. Selbst die Nummern hatten sie zu Beginn 1:1 übernommen und so natürlich extreme Aufmerksamkeit und vor allem auch viel Zuspruch erhalten. Und obwohl ich damals bei einem ihrer Contests ein solches Set gewann, wurde ich nicht happy: nicht mit den Pinseln und vor allem nicht mit der Ideologie.
Schon lange ist SIGMA aber nicht mehr diese Marke. Sie haben es sehr clever angestellt und den zugegeben fragwürdigen Start und Boost genutzt, um sich in eine andere Richtung zu entwickeln. Obwohl es nach wie vor einiges “zu meckern” gibt, kann man ihnen eines nicht nehmen: sie sind clever und kreativ, setzen Trends und Wünsche um und haben insbesondere mit dem SIGMA Spa eine Welle losgetreten sich mit Tools bei der Pinselreinigung zu behelfen (hier CleanSir & EBELIN Peeling Pad gegenübergestellt). Sie ernten zwar viel Kritik für die recht hohen Preise für ihre Tools, bedenkt man aber, dass gerade Innovationen nun einmal viel Marketing bedürfen, sie die Tools patentieren lassen und gleichzeitig auch ein Risiko tragen, finde ich es zumindest nachvollziehbar. Sie zweckentfremden nicht einfach irgend ein Gadget aus China und nutzen FDA-empfohlenes Silikon. Sympathisch ist mir zudem, dass sie den Shop und redaktionelle Inhalte pflegen und sich um ihre Corporate Identity kümmern.
Keiner muss die Tools von SIGMA kaufen, der Erfindergeist gehört meiner Meinung nach respektiert. Mir war danach trotz meiner fest eingenisteten Antipathie der Anfangszeit einfach einmal ein Kompliment dafür auszusprechen.
Den Sigma Spa Express Brush Cleaning Glove habe ich eben erst zufällig bei Amazon.com entdeckt. Ich kriege keine Pressemitteilungen mehr, sodass mir der Launch völlig entgangen war. Dabei finde ich die Idee dahinter tatsächlich in vielerlei Hinsicht brillant: die vielen Flächen, das dünne, flexible Silikon und die damit einhergehende “Wendbarkeit” sowie die Schlitze, die daraus einen Handschuh entstehen lassen. Das ist “Produktevolution“.
SIGMA hat sich nicht auf ihrem ersten Handschuh ausgeruht und bringt jährlich einfach nur eine neue Farbe heraus, sondern sie entwickeln die Idee weiter, sodass es mittlerweile ein ganzes SIGMA Spa Sortiment gibt. Der Ur-Handschuh scheint dabei aber nicht mehr erhältlich zu sein.
Ich bin mittlerweile mit Reinigungs-Gadgets zu gut ausgestattet, um eine Anschaffung in Erwägung zu ziehen, aber ganz ehrlich: ich bin vom Antrieb der Marke – gerade im Vergleich zu den vielen ideen- und schamlosen Nachmachern auf dem Markt gerade so beeindruckt, dass ich einfach gern SIGMA dafür honorieren und den Preis bezahlen würde.
Die anderen Produkte von SIGMA finde ich nach wie vor nicht reizvoll, daher drücke ich meinen Support jetzt einfach einmal in einem Beitrag aus.
SIGMA kann man mittlerweile auch bei DOUGLAS kaufen, der Handschuh ist dort aber (noch) nicht erhältlich. Über sigmamakeup.com für $25.
Den Post finde ich richtig gut! 🙂 Ich habe zwar kein riiiiesen Interesse an so einem Reinigungshandschuh, aber du hast vollkommen recht mit dem, was du über Sigma und die Entwicklung dieser Marke schreibst.
Danke schön, das freut mich 🙂 Ich brauche immer mal wieder so ein Ausblancieren nach dem Meckern :giggle:
Ich glaub ich brauch das Teil, einfach nur weil das Video so cool ist und ich immer eine “Mein Pinsel ist nicht rein genug” Paranoia habe…
Die Matte besitze ich, aber leider ist sie viel zu groß für mein Waschbecken (auch die Spüle in der Küche), so dass ich sie doch nicht benutze – vielleicht haben die Amis ja größere Waschbecken. ^^ Die Idee find ich aber wirklich klasse.
Liebe Grüße
Bei mir würde das vermutlich auch zu groß sein. Ich habe von der Matte damals erfahren, als Kevin Bennett (Makeup Artist) in seiner Gruppe ein Facebook einen Scherz über den unverschämten Preis machte: er postete sie halt neben einer Matte für den Küchenwaschbecken. Die sind wirklich VERDAMMT ähnlich, aber hierzulande irgendwie völlig unbekannt. Ich kenne sie auch eher aus Polen.