Was unsere Kosmetik färbt – Teil I: Oxide

Das nenne ich hochpigmentiert

Dass es etwas geben muss, dass unsere schönen bunten Lidschatten, Blushes, Lipsticks, selbst Puder tönen muss, ist uns vermutlich allen klar.

Wirft man einen Blick auf die Inhaltsstoffe eines Produktes, ist man dabei stets schnell überfordert. Kryptische Zahlen-Buchstaben-Kombinationen und lateinische,

unaussprechliche Verbindungen. Man könnte meinen, es gäbe so viele davon wie Lidschatten selbst. Doch eigentlich ist es es viel einfacher.

Heute möchte ich euch einen Teil meiner bunten Freude, die Oxide vorstellen.

Im Prinzip ist die Liste der verwendeten Färbemittel für Kosmetik überschaubar. Wer sich z.B. Ölfarben für Gemälde selbst mit Pigmenten mischt, ist vor eine größere Auswahl gestellt, obwohl die in der Kosmetik verwendeten Pigmente auch diesem Zweck dienen können. Jedoch sind nicht alle möglichen Verbindungen für die Anwendung in der Kosmetik geeignet, gar gefährlich.

Da man nicht für jede Lidschattennuance eine separate Inhaltsstoffliste druckt (bis auf wenige Ausnahmen), werden meist alle auf der Verpackung gelistet mit einem “may contain” oder “+/-” voran, sodass klar ist: es könnte einer der Farbstoffe drin sein, es könnte etwas mehr oder nur eine Prise enthalten sein oder auch einmal keiner.

Wesentlich für anorganische Pigmente wie Oxide ist, dass sie nicht in einem Medium löslich sind, sondern sich die feinen Moleküle darin verteilen und so färben. Ein anschauliches Beispiel könnten in dem Zusammenhang Nagellacke sein: Jelly-Finish vs. deckendes Creme als Beispiel. So besitzen die Pigmente stets eine hohe Deckkraft und sind im Falle der Oxide alle stumpf matt. Diese Struktur macht sie zudem sehr brillant in ihrer Farberscheinung.

Jedes Pigment verhält sich unterschiedlich und weist verschiedene Eigenschaften auf, auch wenn es zunächst so wirken mag, als seien sie gleich. Wenn aber bereits eine völlig andere Farbe entsteht, wenn mehr Sauerstoff in einem Molekül hängt, muss sich das gewiss auch auf die Textur auswirken. Einige Eindrücke, die ich sammeln konnte, habe ich dazugeschrieben. Wenn man einmal mit Pigmenten “gespielt” hat, ist es unwahrscheinlich spannend, wie viel man dann in der Praxis auf einmal bemerkt.

Fans von “hoher Pigmentierung” könnten nun vor Begeisterung den Bestellfinger zücken, doch möchte ich an der Stelle desillusionieren. Ein Mehl macht noch keinen Kuchen. Und der Vergleich ist tatsächlich sehr gut. Man stelle sich vor, man würde alle Zutaten auf einmal in eine Schüssel kippen. Würde das ein guter Kuchen? Die Bäckerinnen unter euch wissen, dass Rezepte ihren Sinn haben und z.B. gesiebtes Mehl kleine Wunder bewirken können. Da hört aber meine Backerfahrung auch schon auf – die Parallele finde ich aber gelungen.

Eisenoxide

die vermutlich am häufigsten vertretenen Farbstoffe sind die Eisenoxide. Wenn man es umgangssprachlich ausdrücken müsste: Rost. Je nach chemischer Verbindung entstehen dabei unterschiedliche Farben. Da diese sehr “natürlich” wirken, wie Erdtöne aussehen, sind sie vor allem für Teint-Produkte für Bedeutung. Auf Basis dieser Nuancen werden viele weitere Mischpigmente erzeugt.

Eisenoxid Gelb

Pigment Yellow 42

Chemisch: FeO(OH)
Index: CI 77492

Mais ist vermutlich ein recht treffender Vergleich. Ein etwas gedämpftes, bräunlicheres Gelb als z.B. das klare, hellere und kühlere Primärgelb des Farbkreises. Unter den Pigmenten ist es eines der “weicheren”, pudrgeren und gut deckenden bei guten Verstreicheigenschaften. Lidschatten mit Eisenoxid würde ich zu den einfacheren, komfortableren zählen. Leider reagiert es durchaus auf Medium und verändert so die Farbe zum Dunkleren.

Eisenoxid Gelb - CI77492

Eisenoxid Rot

Pigment Red 101

Chemisch: Fe2O3
Index: CI 77492

Wobei es eigentlich 2 im Umlauf unter Kosmetikherstellern gibt / gab. Ein warmes, und ein kühleres. Ihr seht hier beide. In beiden Fällen ist es jedoch ein typisches Rostrot, Ziegelrot und somit eher in Richtung Orange orientiert und somit warm. Kühle Töne sind damit nicht möglich, obwohl sie besonders beliebt sind.

In Kosmetik erscheint es mir etwas trockener als die gelbe Version. Einerseits hat es einen rauchigeren Effekt, wirkt feiner, aber es kann zu Gleichmäßigkeitsproblemchen kommen. Nicht desto trotz gehören Produkte mit einem hohen Anteil des Pigments zu den zuverlässigeren. Die Stabilität ist nicht 100%ig, aber besser als beim Gelb.

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Eisenoxid Schwarz

Pigment Black 11

Chemisch: FeO·Fe2O3
bzw. Index: CI 77499

Ein reines Schwarz – kein dunkles Blau oder Braun – und somit neutral. Es ist ebenfalls etwas softer als das Rot. Es verändert sich schier gar nicht und ist weder zu rauchig noch zu buttrig. Ich denke, da müssen die Hersteller nicht viel machen.

Eisenoxid Schwarz CI 77499

Eisenoxid Braun

ist aus einem Selbstrührer-Kit vermutlich nicht wegzudenken, ist jedoch eine Mischung der oben genannten.

Eisenoxid Braun

Chromoxide

Was zunächst nach hochglänzenden Radkappen klingt beschreibt in Wahrheit die grüne Familie unter den Pigmenten. Es gibt verschiedene Verbindungen in dieser “Gattung”, doch in der Kosmetik sind diese beiden von Bedeutung:

Chromoxid Grün

Pigment Green 17

Chemisch: Cr2O3
Index:  CI 77288

Ein Froschgrün mit intensiver Deckkraft und guter Streichfähigkeit. Grüne Lidschatten dürften auch euch als grundsätzlich sehr zuverlässig und selten fleckig aufgefallen sein. Es gibt natürlich sehr viele Optionen Grün als Sekundärfarbe zu mischen, z.B. über gelbe und blaue Oxide. Gleichzeitig kann unser Gehirn unter den Farben die meisten Abstufungen in dieser Familie unterscheiden. Wenn ihr genau darüber nachdenkt, werdet ihr z.B. im Vergleich zu Rot und Blau nicken müssen, ich sage nur Lindgrün, Erbsengrün, Oliv, Khaki, Tannengrün, Grasgrün etc.

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Chromhydroxid Grün

Pigment Green 18

Chemisch: Cr(OH)3
Index:  CI 77289

Wie man sieht, beschränkt sich hier die die chemische Zusammensetzung nicht nur auf Metall und Sauerstoff. Was uns im Prinzip egal sein könnte. Ich finde dennoch, dass man einen gravierenden Unterschied im Verhalten dieses Pigments in der Praxis feststellen kann. Ob es daran liegt, kann ich jedoch nicht beurteilen.

Fakt ist, dass dieser wunderschöne, strahlende Türkiston eine Zicke ist. Wenn ihr schon einmal matte Lidschatten in diese Richtung verwendet habt, bei denen sehr wahrscheinlich darauf zurückgegriffen wurde, habt ihr es eventuell erlebt: sie verändern sich. Kaum auf der Base aufgetragen, verblasst er zu einem transparentem Farbschleier – egal wie viel man schichtet. Ich habe in diversen Reviews von diesem Phänomen berichtet – es betrifft aber nicht nur dieses Türkis. Ich kann euch nicht mit Sicherheit sagen, ob dieses Pigment darin verwendet wurde, aber für mich war NEWLY MINTED von MAC immer ein Paradebeispiel für diesen Effekt. So schönes Grün, aber unbrauchbar in der Anwendung (wenn man ohne zig Tricks einfach nur schminken will).

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61 Kommentare
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  1. Wirklich gut. Zwar nicht neu für eine chemieinteressierte Nudel wie mich, aber gut und verständlich geschrieben 🙂

  2. Das finde ich mal interessant!
    Toll Magi, du bist eben doch anders als die anderen!

    Waah, ich hab wohl irgendwie schon längere Zeit innerlich darauf gewartet, dass du mal so was machst 😀

    Danke! :-*

    • Danke :jump:

      Ich glaube, ich hatte so etwas schon vor Ewigkeiten angekündigt, aber ich war nie wirklich “bereit” dazu. Irgendwie fehlte mir die Distanz. Ich habe mich so viel ausgetauscht mit anderen im Forum über so etwas, dass es sich immer anfühlte, als würde ich es Leuten erzhlen, die es eh alle wissen.

      Mittlerweile habe ich das Gefühl nicht mehr und finde es vor allem immer wieder spannend. Zumal man zwar die Infos überall findet, die direkten Erfahrungen aber nur selten. Dabei finde ich die gerade spannend. Das kann beim Einkaufen durchaus helfen, weil man z.B. bei türkisen Lidschatten nicht sofort zugreift sondern erst einmal testet wie “chromhydroxidig” sie denn in der Praxis sind :lamp:

      • chromhydroxidig ((:

        du hast mit uns auch manchmal so ein bisschen gesprochen, als würden wir bescheid wissen 😉

        kann ich davon ausgehen, dass es diese woche wohl keine marken zu sehen werden gibt? ist das ein kleiner hieb gegen acta oder nur so oder hab ich keine ahnung?:D
        :nerd:

  3. Richtig interessant. Wusste darüber noch gar nichts

  4. Ich freue mich immer wieder über solche Hintergrundinfos, die einem so nicht unterkommen.

    Mich würde mal tierisch interessieren,
    was du mal beruflich gelernt hast.
    Mal ganz abgesehen davon, was du vielleicht jetzt beruflich auch ausübst – ist ja meist nicht das Gleiche.

    • Ich kann dir zur Affinität nur sagen, dass ich mich in 2 Semestern Chemie versucht und dann aufgegeben habe. In der Schule war es mein Lieblinsfach, aber irgendwie verlor ich in der Oberstufe ein wenig das Interesse und es entflammte beim Studium nicht wieder – im Gegenteil.

      Ich bin ansonsten Medientante im Studium.

  5. Liebe Magi, ein großes Kompliment an dich für deine immer neuen und kreativen Themen! Super interessant geschrieben, der Artikel, ein bisschen wie die Sendung mit der :mouse: für uns Schminknerds. Vielen lieben Dank dafür!

  6. find ich super :yes: für mich als chemikerin zwar nichts neues, aber ich finde es trotzdem immer noch interessant 🙂
    genau deswegen lese ich so gern deine posts, du schaffsts einfach immer wieder “anders” zu sein :blush:

    • Man, ihr seid so lieb zu mir, dass das Tippen unter Migräne sich gelohnt hat 😛

      Mal schauen, wie die anderen Teile ankommen werden. Dann kannst du ein wachendes Auge über die Aussagen haben.

      • klaro :rotfl: aber um ehrlich zu sein, hab ich da bis jetzt auch nicht so darauf geachtet. klar, wenn man sich auskennt achtet man eher darauf dass man den ein oder anderen inhaltsstoff vermeidet, aber ich war bist jetzt noch nicht vor meiner lidschatten sammlung gestanden und hab mich gefragt ob jetzt eine chromverbindung für die färbung verantwortlich ist. schon witzig, wie wandelbar ein einzelnes element sein kann – in einer verbinung klatscht man sich’s aufs auge, in einer anderen hochgiftig 😉

  7. Toller Post! Ich mein irgendwo tief drinnen wusste ich es ja, ich war mal vor 10 Jahren ne gute Chemieschülerin, aber irgendwie hab ichs verdrängt 🙂 Danke fürs wieder-in-Erinnerung-Rufen 🙂

  8. Rost in Teinprodukten – ich wusste, an dem Brathähnchenteint ist was dran :evilgrin:

    Wie immer super interessant, irgendwie ein Gebiet, das ich gar nicht weiter angesehen habe, nachdem ich mal bei der ARD gesehen habe, dass einige Marken für Menschenhaut schädliche Pigmente, die für Wandfarbe gedacht waren, in Kosmetik verwursten.
    Sozusagen ein gewisses “ich weis da kann Müll drin sein, aber ich wills nicht wahr haben”-Verdrängungsding…

    PS: hast du meine Mail wegen Beauty So Clean bekommen?

    • Ich glaube, prinzipiell muss man sich auch davon lösen, dass z.B. Rost etwas Schlechtes ist. Es ist etwas Schlechtes für’s Fahrrad – aber ansonsten ist es einfach nur ein Prozess und eigentlich Eisen unoxidiert für uns schlimmer 😛

      Was aber verunreinigte Produkte angeht, ist das gewiss nicht witzig. Ich denke aber, v.a. hier in Europa und heutzutage ist das noch einmal anders als vor vielen Jahren, wo sie sich noch Bleioxid ins Gesicht patschten.

  9. Genau mit diesen Pigmenten hab ich vor einigen Jahren noch Kunststoff eingefärbt. Das Türkis ist da auch eine Zicke, da es wenig Farbkraft hat und zudem noch teuer war. Ich kenn sogar noch die Handelsnamen 😉 Wird eigentlich auch in der Kosmetik Titandioxid als Weiß eingesetzt?

    • Ja klar – ohne kaum vorstellbar. Dazu in Teil X mehr 😛

      Interessant, was für Kunststoff hast du denn gefärbt und wofür? Finde ich ja total witzig, dass mein Eindruck da bestärkt wird

      • Von Polystyrol über Polyethylen, PVC bis Plexiglas und Polycarbonat. Wir haben für alles mögliche eingefärbt was aus Kunststoffen ist (Spielzeug, Autoteile und sowas langweiliges wie Flaschendeckel) Von ein paar tollen Glitzerpigmenten (douchrome usw) wusste ich aber teilweise, dass die auch für Kosmetik zugelassen sind. Bin gespannt was für organische Farbstoffe und Pigmente du noch vorstellen wirst.

  10. Diese CI-Nummern sind mir natürlich ein (wenn auch vager) Begriff. Aber dank Dir kriegen sie nun endlich ein Gesicht.

    Danke für die vielen, interessanten Infos!

  11. Was für ein cooler Post, super interessant. Danke dir

  12. Sehr interessanter und informativer Post, danke Magi!

  13. Das war sehr interessant! Und ich meine, dass ich noch nie darüber was gewusst hatte. Wenn, dann war es mir nicht mal ansatzweise bewusst. Dabei hatte ich sogar Chemie LK…
    Ich kann es kaum erwarten, was da noch kommt in dieser Reihe 🙂

  14. Wow… Hut ab!
    Hätte es deinen Blog schon zu meiner Schulzeit gegeben… Ich hätte gute Noten in Chemie gehabt 😀

    Wahnsinnig spannender Post – ich interessiere mich ja sowieso sehr für Inhaltsstoffe und darüber kann Frau einfach nicht genug lernen. Dank dir!
    Ich möchte bitte mehr davon 😛

  15. Sehr interessantes Thema! Bin sehr gespannt auf die Nachfolgeartikel!

    Wäre es vielleicht möglich wenn du zu den einzelnen Oxiden/Bestandteilen ein Beispiel gibst welcher zB MAC Lidschatten/Pigment den Effekt am besten widergibt…? Als du das Verhalten bei Newly Minted beschreibst hab ich mir das zu den anderen Oxiden auch direkt gewünscht. Nicht wenn es zu aufwendig wäre natürlich….

  16. Sehr, sehr spannend! Danke für den kleinen Einblick hinter die Kulisse 🙂

  17. Haha, ich als angehender Chemielaborant finde diesen Beitrag sehr interessant und konnte bei der Aussage mit den “unaussprechlichen Verbindungen” schmunzeln. :nerd:
    Die Idee, die du hier eingebracht hast, finde ich super.

    Liebe Grüße
    Stefan aka SpeedTutorial

    • Das witzige ist ja, dass man sie irgendwann recht gut aussprechen kann, wenn man sich klar macht, dass jede Silbe für etwas steht. Dann geht es einfach so über die Zunge.

  18. Grosses Lob Magi!

    Man sieht ja gerne mal auf Blogs einige Wiederholungen,vor allem wenn man mehrere abonniert hat. Ist ja auch ok. Bei Dir jedoch fällt mir seit einiger Zeit sehr positiv auf,dass Du einiges machst was andere nicht machen. Z.B. Die große Haulerei,Kümmerkasten und jetzt die Oxide.

    Das ist dann echt mal ein Lob wert,wie ich finde!
    Auch dass Du fast immer antwortest,empfinde ich als sehr gut. Auch Deine Co-Blogger sind top,wobei mir ja Paphio sehr ans Herz gewachsen ist,da ich meist mit ihr konform gehe und die Art zu schreiben sehr mag.

    Bitte weiter so,ohne Dich und Dein Blog würde mir echt was fehlen,das sag ich nicht nur so,das ist so. :yes:

    :heart: :heart: :heart: :heart: :heart: :heart:

  19. Magi. Du übertriffst dich immer wieder selbst. Dieser Beitrag ist so innovativ und genial. Ich danke dir von Herzen, dass ich so viel lernen darf. So vieles von deinem Wissen was du mit uns teilst kann ich im Alltag verwenden und meinen Kunden weiter geben. Du bist so eine Bereicherung. Ich danke danke danke Dir!:))

    • Oh, das ist so lieb. So innovativ ist es wohl nicht – es hängt natürlich davon ab, wo man liest. Ich habe das alles auch aus der Beauty Community und nicht aus dem Chemieunterricht oder aus dem Kunst LK, was man vielleicht meinen könnte. ABER ja, es wird nicht oft bequatscht. Umso schöner, dass es euch trotzdem gefällt :heart:

  20. Toller Artikel, danke dass du immer ein bisschen weiter denkst als nur ein FOTD!

  21. Hmm dann lag ich gar nicht mal so falsch als ich mir mal die inhaltsstoffe meiner 12 Millionen Lidschatten durchgelesen habe.
    Aber das ist wirklich interessant, wenn auch logisch. Jeder der schonmal ein rostiges Fahrrad putzen und befreien musste, weiß das Rost färbt.
    Die Dimeticone in den Lidschatten kann ich mir allerdings nicht erklären.

    Aber was in meinen Lippenstiften alles drin ist will ich ehrlich gesagt gar nicht wissen… 😮

    • Ehrlich nicht? Gerade, wenn man Rost kennt und es mit einem guten Lidschatten vergleicht, wird klar, dass allein das Pigment die Nutzbarkeit nicht erreichen kann. Silikon in Lidschatten finde ich spitze, warum mir reine Mineral Eyeshadows, also die losen, echt irgendwann total auf den Senkel gingen.

      • Ahso,
        danke.
        Ich habe einige ältere Lidschatten die silikonfrei sind aber auch nicht so pigmentiert.
        An den Lidschatten mit Silikon hat mich immer so ein komischer Geruch gestört. So eine Mischung aus Chlor, Erdöl und Kautschuk.
        Das hat mich immer irritiert.
        Ich nutze sie trotzdem auch wenn ich mich seitdem immer besonders gut abschminke.
        Dann ist es gut wenn sie die Farbe hervorheben. Ich dachte nur immer eine Lidschattenbasis würde reichen. Meine hat nämlich auch Dimethicone, daher war ich da unwissend

  22. Wow was hast du dir für eine Mühe gemacht. Klasse!! Ehrlich gesagt hatte ich bis jetzt über das Thema gar nicht so nachgedacht. Umso interessanter finde ich diesen Post!

  23. Ich kann mich da dem allgemeinen Tenor nur anschließen – ich finde es super aufschlußreich! Ich war immer sehr interessiert an Chemie, sowohl in der Schule, als auch prinzipiell, aber weder war ich in der Schule gut darin, noch steige ich heutzutage allzu weit durch bei chemischen Sachverhalten… Das hier versteh ich soweit aber gerade noch :nerd: Nicht zuletzt weil ich ja auch beruflich mit Farben zu tun hab.

    Eine Frage hab ich in dem Zusammenhang, die ich eigentlich schon lang mal irgendwo anbringen wollte, und nun hat mich das Bild mit dem gelben Pigment mal wieder dran erinnert: kennst Du irgendeinen (fertigen) Lidschatten, der in etwa diese Farbe hat??? Oder noch einen Tick grünlich-bräunlicher? Ich suche schon sooo lange nach einem richtig satten Senfgelb; leider ohne Erfolg bislang… Irgendwie sind die gängigen Gelbtönde alle anders; klarer, strahlender. Und ich hätte so gern ein etwas tristes Senfgelb 😥

  24. Finde ich echt klasse, den Beitrag. Ich wusste wirklich nicht, dass so Rohstoffe (Rost^^) für die Makeup-Industrie gemacht werden. Danke für die Aufklärung.

    • Wenn man sich bissi damit befasst, gibt es an so :lamp:

      Man hört ja immer, dass gerade Deutschland in der Chemieindustrie der King ist. Und wenn man dann bei den Konzernen schaut, die Färbemittel herstellen, wird’s witzig, was man da nicht so alles sieht.

  25. Sehr schön mal ein themeninternes und doch -übergreifendes Posting zu lesen. Ein bisschen was wusste ich schon (lässt sich vielleicht nicht vermeiden, wenn man Pflegekosmetik hobbymäßig selbst herstellt), aber insbesondere das mit dem Chromhydroxi-Türkis-Dings war mir neu. Sehr erhellend! :lamp:

  26. Kann mich nur anschließen, wirklich sehr interessanter und informativer Post. Und auch super geschrieben, so dass eine Chemie-Null wie ich das auch versteht :clap:

  27. Hey Magi 😉
    Mit dem Beitrag hast du mein Interesse geweckt wie sonst nicht xD
    Hatte damals in der Schule Kunst und Chemie LK und mache nun eine Ausbildung als Chemielaborantin, weswegen ich mich da auch ein bisschen auskenne 🙂
    Aber dass ich Rost auftrage, ist mir trotzdem neu 😛 Wirklich ein großes Lob!

    Aber eine Frage bleibt mir dennoch trotzdem:
    Metallhydroxide sind doch (wenn auch teilweise nur geringfügig) ätzend, oder nicht? ^^ Hat dir irgendein Experte gesagt, wie gefährlich das Chromoxid in türkisen Farbstoffen ist??

  28. Danke für diesen Eintrag, solche Informationen finde ich immer sehr spannend! Gerne mehr davon. 🙂

  29. Sehr spannender Artikel, vielen Dank dafür 🙂

  30. Toller Post! :heart: Solche Lehrreichen Eiträge mag ich besonders gern. Auch wenn mir bei Auflistungen Chemischer Verbindungen der Schule wegen auch nach 8 Jahren immer noch Schauer über den Rücken jagen.

    Besonders interessant fand ich ja das zickige Türkis. :giggle:

  31. :yes:

    So als Chemienulpe habe ich gelich den nächsten Vorschlag oder Frage: Was ist das, was immer glitzert und schimmert? Weil nämlich ich mal als INCI das Wort Glas gelesen habe und ich dachte, geil, ich zahle 30 Euro für einen Lipgloss um mir Glaspartikel ins Gesicht zu schmieren (und Metall und überhaupt… ich weiss 😉 )

    Also bei Schminksachen gucke ich aus gutem Grund selten bis nie aif die INCI-weil ich es meist danach zurück in den Ladne trage, ich kann es dann nicht mehr benutzen.

  32. Sehr informativer Blogpost. :yes:
    Wäre Chemie in der Schule nur so interessant gewesen… :yawn:

  33. Herrlich, etwas Chemie am Abend tut immer gut!

    Ein sehr interessantes Pigment finde ich auch das helle Kobaltviolett. Aber das hatten damals schon die Künstler im Giftschrank stehen, da wird das kaum in die Kometik kommen 😉 Eine Arsenverbindung.

    Der gewöhnliche Chemiker schreit meistens, wenn es um die Anwendung von Chromsalzen am Körper geht. Allerdings darf man nicht vergessen, dass es einen Unterschied zwischen dem harmlosen Chrom-III und dem krebserregenden Chrom -VI gibt. Dass sich das Chrom 3 auf dem Lid dann nochmal stark zu 6 hochoxidiert, halte ich für ausgeschlossen. Es könnte aber eben sein, dass das Chrom3 irgendwie doch in den Körper gelangt und durch den Körper selbst hochoxidiert wird, da ist die Hysterie schon angebracht.
    Aber in welchen Mengen…? In geringen.

    Ich find das Thema super und erwarte voller Spannung die weiteren Pigmente. Die kenn ich zwar alle, aber was du dazu schreibst, ist trotzdem schön ^^

  34. Super cool, fand ich richtig interessant. Hatte in der Schule Chemieleistungskurs, aber das meiste ist inzwischen weg. Da ich mich in letzter Zeit intensiver mit Inhaltsstoffen auseinandersetze pusht der Artikel mein Wissen total 😉
    Freu mich schon auf Teil 2 und muss dir recht geben, wenn man weiß wofür die Worte stehen, erscheinen sie gar nicht mehr so komisch.

  35. Finde ich interessant das mal zu lesen, da man sonst ja nicht viel darüber hört =) werde besonders bei Türkis mal darauf achten 😀 verwende zwar nicht sehr viel matt, aber mal schauen was ich das finde.

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