Neben dem Kaufpreis und den eventuellen Zollgebühren gibt es ja noch einen weiteren Kostenfaktor bei der Bestellung von Gütern im Ausland: die Versandkosten. Ein unendliches Wirrwarr an Zahlen, Optionen, Einschränkungen – und das auch noch von Land zu Land unterschiedlich. Ich hoffe, ein wenig Klarheit zu bringen mit meinen Erfahrungen.
Ich beschränke mich dabei nur auf die USA und GB. Grundsätzlich gilt international eine Grenze von 2kg / 4lbs. für den Versand als Brief oder Päckchen (Letter / Small Packet). Alles darüber hinaus muss als Paket versandt werden (Parcel) und ist sehr, sehr teuer, dafür aber versichert.
Die US-Post heißt USPS und hat eine sehr verwirrende Website, wo man allerdings viele Infos finden kann. Man findet hier eine ganze Schar von Versandoptionen nach Deutschland. Diesen Link am besten bookmarken. Wichtig für uns:
- First Class International – einfacher Luftpostbrief (ehem. Airmail Letter – den Seeweg-Brief gibt es seit 2 Jahren nicht mehr) – perfekt geegnet für wenige, kleine, nicht all zu hochpreisige Produkte
- Priority Mail International – schnelle Versandoption mit “Delivery Confirmation”, die einen Versandbeleg für den Absender umfasst, eine Tracking Number (ohne Versicherung und live-Verfolung, aber ggf. kann man online nach Zustellung einsehen, ob Brief zugestellt wurde, wobei dies selten möglich ist, da keine Unterschrifteingefordert wird hier)
- Express Mail International – versicherter, blitzschneller aber hochpreisiger Versand, v.a. für Pakete – wird von Kreditinsituten als Versandnachweis akzeptiert
Der Geheimtipp sind die Flat-Rate-Optionen. Einerseits die Priority Mail International Flat-Rate Envelope oder Small Flat-Rate Box (habe ich noch nie bekommen, ist relativ neu) für $13.45, die willkürlich bis 4lps (2kg) befüllt werden kann und der Preis bleibt gleich. Wenn man bedenkt, dass die Priority mit 0.5lbs. losgeht bei einem Preis von $28.00, ein wahres Schnäppchen und wie gemacht für unsere Zwecke, weil viel Polster ausgefüllt werden kann. Eignet sich sehr für größere, hochpreisigere Bestellungen größerer Produkte (ca. A4). Hier passen auch Handtaschen, Jeans und flache Schuhe hinein.
Habe ich auch noch nie erhalten, aber ebenso interessant ist die Express Mail International Flat Rate Envelope für $28.95, die offensichtlich versichert ist.
Einschreiben zusätzlich zum Briefporto ist möglich, ist mit $11.45 allerdings schier nutzlos, da die Versicherungssummer nur rund $45 beträgt. Einzig, wenn man auf den Versandnachweis besteht, macht es Sinn.
Als kleine Beispiele:
für einen Lidschatten oder Lippie zahlt man ca. $2.50 Porto, weil der Umschlag ja auch etwas wiegt. Für etwas Größeres oder mehrere leichte Artikel $3.50 – $5.50. Foundation in Flaschen, größere Artikel durchaus auch mal $10. Darüber hinaus lohnt schon die Flat Rate Envelope. Lasst die Verkäufer wiegen und den Shipping Calculator auf usps.com benutzen und weist darauf hin, dass die günstigste Option, die First Class Intl. stets als letzte in der Liste auftaucht.
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In Großbritannien wird meist mit ROYAL MAIL verschickt und die Konditionen hier sind sehr klar. Es gibt den kleinen Brief, der bis ca. 100g lohnt und darüber hinaus das Small Packet. Auch hier bis max. 2000g in 100g-Schritten gestaffelt.
Zusätzlich kann man zwei Versicherungsvarianten auswählen. Die SignedFor-Option für £3.70 gleicht unserem Einschreiben (Versicherung bis ca. 30€, Unterschrift erforderlich) – AirSure erweitert diese um bevorzugte Behandlung und Online-Tracking für £4.50 je zusätzlich zum Briefporto laut Tabelle.
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Und einige andere Länder in Kurzfassung:
- KANADA, Heimat von u.a. MAC, hat leider recht hohe Versandkosten – gerade Kleinkram lohnt nicht, da bei einer gewissen Dicke CAN$8.00 verlangt werden und alles darüber hinaus nicht gerade günstig gestaffelt wird. Also Schnäppchen hier weniger, aber bei Raritäten natürlich machbar
- CHINA / ASIEN allg. hat recht humane Versandkosten und auch erschwingliche Einschreibegebühren. Die Kosten sind ähnlich denen der US-Tarife. Der Versand allerdings dauert länger und wird aufgrund der vielen, vielen Plagiate aus der Gegend gern vom Zoll beäugt, glaube ich
- AUSTRALIEN hat leider recht hohe Versandkosten – wobei hier viele Produkte extrem teuer sind, sodass man selten das Vergnügen hat etwas ausgerechnet hier kaufen zu müssen
- EUROPA: die Versandkosten in Spanien, Italien, Frankreich etc. scheinen den deutschen Tarifen für internationalen Versand sehr ähnlich zu sein. Leider sehr grob gestaffelt und somit bei typischen Beauty-Päckchen einfach überteuert. Aber die Produkte in EU-Ländern sind selten rar oder billiger als bei uns, sodass es gar nicht so spannend ist.
Weitere Infos zu dem Thema (folgen)
- Einleitung & Währungen
- Zahlungsoptionen
- Der Zoll
- Welche Shops
weißt du etwas darüber dass die chinesischen Verkäufer immer behaupten versand ginge bei ihnen nach dem Gewicht und es würde keine obergrenzen geben? versuche immer wieder rauszufinden ob die dann tatsächlich annährend dass für versand bezahlt haben was ich ihnen bezahlt habe, bisher hatte ich allerdings keinen Erfolg.