Um den besten Sonnenschutz zu finden, sollte man die Wirkungsweise von Sonnenschutzfiltern, die Unterschiede und ihre Grenzen verstehen. Der SPF-Wert allein erzählt nur einen Bruchteil.
Indem man lernt selbst unzureichende von zuverlässigen Sonnencremes abzugrenzen, ist man unabhängig von fremden Empfehlungen und durchschaut, was Marketing und was Fakt ist.
Während Sonnenbrand einem sofort verrät, dass der UVB-Schutz unzureichend war, ist Anti-Aging durch Sonnencreme größtenteils Vertrauenssache. Der Schaden entsteht tiefer in der Haut und über einen längeren Zeitraum, sodass man die Veränderungen nur langsam wahrnimmt.
Dieser Beitrag soll die zweite Folge im Sonnenschutzmonat April mit wichtigen Fakten rund um UV-Filter ergänzen. Am besten direkt bookmarken!
In unserem Dirty Beauty Talk besprechen wir die Feinheiten, die vielleicht noch nicht jeder weiß, die es aber deutlich erleichtern in der Masse von Sonnenschutzmitteln die „guten“ zu erkennen. Es muss nicht täglich SPF 50+ sein, um Falten, Pigmentflecken und Pickeln vorzubeuten!
Video auf YouTube ansehen » DIRTY BEAUTY TALK abonnieren »Hautschäden durch ultraviolette Strahlung
Ultraviolette Strahlen sind nicht für das menschliche Auge sichtbar, umfassen aber ein ähnlich großes Spektrum wie sichtbares Licht. Es verwundert daher nicht, dass sich die Strahlen je nach Wellenlänge unterschiedlich verhalten. Je größer die Wellenlänge, umso tiefer kann sie in beispielsweise Haut eindringen und mit den Zellen dort reagieren.
ultraviolette Strahlen, sichtbares Licht und Infrarot
UV-B Strahlung
UVB-Strahlen sind kürzerwelliges Licht als UVA und sichtbares Licht. Sie dringen daher nicht so tief in die Haut ein und werden aufgrunddessen auch durch beispielsweise Wolken und Bäume absorbiert. Im Schatten gibt es daher ein geringeres Sonnenbrandrisiko.
Mit einer Wellenlänge von 280 bis 320 Nanometern dringen sie auch entsprechend so tief in die Haut und können Entzündungen hervorrufen, die in einem Sonnenbrand resultieren. Aber auch Schäden an der DNA sind möglich, die schlimmstenfalls zu Hautkrebs führen.
- nimmt im Winter und im Schatten ab
- dringen in obere Hautschicht
- löst Entzündungsprozesse aus
- » Sonnenbrand
- » Irritation
- » DNA-Schäden
- » Zelltod
- potenzielle DNA-Mutationen » Hautkrebs
- verdickt Hornhaut
- erhöht Melanin-Produktion (hauteigenes Pigment)
- für Vitamin D Synthese notwendig
UV-A Strahlung
UVA-Strahlen sind langwelliges, dem sichtbaren Licht ähnlicher und das ganze Jahr auf hohem Niveau präsent. Wo man Tageslicht sieht, sind auch UVA-Strahlen, denn wegen der Wellenlänge werden sie nicht schon in der Atmosphäre absorbiert, wie beispielsweise UVC-Strahlen durch Ozon.
Auch dadurch können sie tiefer in die Haut eindringen und dort mit den Strukturen reagieren, die sie straff und prall halten: Kollagen, Elastin und Hyaluronsäure.
- ganzjährig präsent
- dringt tiefer in die Haut
- schädigt Hautstruktur
- » u.a. Kollagen, Hyaluronsäure, Elastin
- » Falten & Elastizitätsverlust
- » Pigmentflecken
- oxidiert Hautpigmente (diese Bräunung schützt nicht vor Strahlung, überdeckt Sonnenbrand als Warnhinweis)
- bildet freie Radikale
- » Entzündungsprozesse
- » Pickel
- oxidiert Sebum » Pickel
- erhöht Hautkrebsrisiko, insb. in Sonnenbänken
Helle Haut – dunkle Haut
Die Menge und die Art des Melanins in der Haut gibt einem sehr unterschiedliche Voraussetzungen, Schäden durch die UV-Strahlung zu erleiden. Dunklere Haut enthält mehr Melanin insgesamt und zudem auch mehr Eumelanin, welches einen Breitbandschutz vor UV-Strahlung und sichtbarem Licht darstellt. Dieser erreicht umgerechnet einen einstelligen SPF (ca. 3 - 6). Je heller und rötlicher der Hauttyp, desto mehr Phäomelanin haben wir, welches nicht den UV-Schutz mit sich bringt.
Zur Orientierung: Einteilung der Hauttypen »
Hautkrebsraten sind bei den helleren Hauttypen ein viel wesentlicheres Problem und zeigt unter anderem, wie effektiv täglicher, geringer Sonnenschutz schon ist.
Sonne als Pickelursache
UV-Strahlung gilt als antibakteriell und müsste sich damit positiv auf unreine Haut auswirken, indem es die Akne-Bakterien abtötet. Die durch UV-Strahlung verursachten Entzündungsprozesse wiederum begünstigen die Entstehung von Pickeln und überschatten den antibakteriellen Effekt. Zudem kaschiert die Bräunung der Haut Unreinheiten, löst aber nicht das Problem.
Besonders die UVA-Strahlung oxidiert die Fette der Haut. Sie werden "ranzig" und entwickelt zum Teil freie Radikale. Dies kann wiederum in der Haut zu Irritationen führen und die Entstehung von Pickeln fördern. Darüber hinaus trägt es zum Pro-Aging bei.
So funktioniert Sonnenschutz
Die Molekularstruktur von Sonnenschutzfiltern kann UV-Strahlung absorbieren und die Lichtenergie in Wärmeenergie umwandeln. Keine Sorge, es wird nicht heiß und ist durch Körpertemperatur und Sonnenlicht nicht wirklich wahrnehmbar. Das Gefühl eines Hitzestaus entsteht vor allem durch schwere, fettige Texturen.
In den Molekülstrukturen der organischen UV-Filter sieht man viele Doppelbindungen und Ringstrukturen, die den Elektronen Bewegungsfreiraum geben. Diesen Freiraum brauchen die Elektronen, weil sie beginnen durch das Molekül zu tanzen, sobald sie UV-Photonen absorbieren. Wie wir auch, geben die Elektronen die aufgenommene Energie beim "Tanzen" wieder als Wärmeenergie ab.
UV-Filter wie Butyl Methoxydibenzoylmethane und Ethylhexyl Methoxycinnamate, sind beim Tanzen übereifrig und brechen sich dabei die Gelenke – dann ist Schluss mit Tanzen und Absorbieren, aber mit den richtigen Tanzpartnern (speziellen UV-Filtern) können die Filter wunderbar absorbieren.
Bei mineralischen Filtern und Eisenoxiden gibt es zwei Banden, die von den Elektronen besetzt werden können. Je nachdem wie weit diese Banden auseinander stehen, wird unterschiedliche Strahlung absorbiert. Bei Titandioxid und /kosmetik/uv-filter/zinc-oxide/ passt es gut ins UV-Spektrum rein. Durch die Absorption der UV-Photonen können die Elektronen zwischen den Banden hin und herspringen und so immer wieder die UV-Strahlung aufnehmen. Zu kleinerem Anteil wird die UV-Strahlung auch direkt von den Pigmenten reflektiert.
Die UV-Filter selber wirken dabei die ganze Zeit absorbierend. Wir tragen den Sonnenschutz nicht nach, weil die Filter nicht mehr wirken, sondern um den abgetragenen Sonnenschutz wieder zu erneuern.
SPF schützt nicht vor Falten
SPF schützt vor Sonnenbrand, also vor UVB-Strahlung. Ohne einen weiteren Verweis auf der Verpackung schützen Produkte nicht (ausreichend) vor UVA-Strahlen.
Für effektives Anti-Aging ist es daher notwendig auf Breitbandprodukte zurückzugreifen. Zu erkennen sind diese je nach Herkunft an einem normierten UVA-Logo oder Hinweis, siehe Abbildung und Liste.
Es gibt zwar Produkte, die vor beiden Wellenlängen schützen, ohne darauf hinzuweisen. Wer aber die Inhaltsstoffliste nicht entziffern kann, sollte auf Nummer sicher gehen und auf eines der Hinweise achten.
Wer einen höheren UVA-Schutz als nur das Drittel anstrebt, kann versuchen den PPD beim Hersteller zu erfragen oder selbst anhand der Filterkombination in der Inhaltsstoffliste einzuschätzen.
UVA-Labels weltweit
Darstellung | Beispiel | Aussage | Nutzung | Testverfahren | Hinweis |
---|---|---|---|---|---|
UVA-Kreis | UVA-PF (bzw PPD) beträgt mindestens 1/3 des deklarierten SPFs | Europa, COLIPA-Empfehlung | in vitro | zuverlässig aber intransparent | |
PPD-Wert | Persistent Pigment Darkening: variable Zahl, äquivalent zum SPF; auch mit "UVA" angegeben | Frankreich (einige Marken) | in vivo | verlässlichste Angabe | |
PA+(+++) | Protection of UVA kategorisiert PPD-Methode: PA+ = PPD 2 - 4 PA++ = PPD 4 - 8 PA+++ = PPD 8 - 16 PA++++ = PPD > 16 (entspricht somit bei SPF 50 dem 1/3 des EU-Kreises) | Japan & Korea | in vivo | verlässlich aber nach oben hin intransparent | |
"Broad Spectrum" | 90% der Absorption findet bis mind. 370nm statt; Warnhinweis bei Nichterfüllung notwendig | USA (Australien abweichend) | ungenau | ||
Sterne- bewertung ★ bis ★★★★★ | British Boots Star System kategorisiert das Verhältnis der Absorption(!) von UVA- zu UVB-Schutz: ★ 0,2 bis 0,39 (minimum) ★★ 0,4 bis 0,59 (moderate) ★★★ 0,6 bis 0,79 (good) ★★★★ 0,8 bis 0,89 (superior) ★★★★★ 0,9 oder mehr (ultra) | UK | in vitro |
Ob SPF oder PPD – der angegebene Schutzfaktor bezieht sich stets auf eine Dosierung von Sonnencreme bei einer Mindestmenge von 2mg Produkt pro 1cm2 Haut. In der Regel ist es doppelt, dreifach oder auch viermal mehr, als man intuitiv dosiert.
Muss es SPF 50+ sein?
Noch bekommt der Schutz vor UVA nicht annähernd die selbe Aufmerksamkeit wie der SPF, sodass der Schutz auch mit einem Siegel nicht automatisch äquivalent dazu ist.
Das UVA-Logo beispielsweise sichern einem ein Drittel des UVB-Schutzes zu. Wählt man einen kleinen SPF und trägt nicht die erforderliche Menge von 2 Milligramm pro 1 Quadratzentimeter (2mg/cm2) Haut auf, erhält man eventuell nicht die "Altersvorsorge", die man sich wünscht.
Aus diesem Grund sieht man häufig eine Empfehlung für Sonnenschutzmittel mit einem SPF 50+:
nicht etwa wegen des Sonnenbrandrisikos, sondern um einen hohen UVA-Schutz zu gewährleisten.
Bei einem SPF 50+ mit UVA-Logo und eingehaltener Mindestmenge erhält man einen PPD von "nur" 20.
Doch ist der hohe SPF nicht zwangsläufig nötig. Es gibt Produkte, die zuverlässig im Alltag vor "Pro-Aging" schützen, ohne dass man solche Geschütze auffahren muss. Die Lösung: nach hoch dosierten, empfehlenswerten UVA-Filtern in der Inhaltsstoffliste Ausschau halten!
Mineralische vs. synthetische Filter
oder: anorganischer vs. organischer Sonnenschutz
Typisch mineralisch
- anorganische Filter sind Pigmente, Feststoffe, die aus Gestein hergestellt werden und nicht löslich sind
- Strahlung wird zum Großteil absorbiert, ein kleiner Teil reflektiert (abhängig von Partikelgröße)
- nur zwei Sonnenschutzfilter vorhanden:
- Zinkoxid (ZnO)
» filtert zwischen 280 - 400 nm
(effektiver als TiO2 im UVA Bereich) - Titanoxid (TiO2)
» filtert zwischen 280 - 400nm
- Zinkoxid (ZnO)
- jeweils auch als [nano]-Variante
- "Nano" wird deklariert, wenn 50% der Pigmente unterhalb einer Partikelgröße von 100nm liegen
- je kleiner die Partikel, umso
- weniger reflektiert er das Licht und erscheint nicht so weiß auf der Haut und
- größer, dünner und lückenloser die Oberfläche, die vor Sonnenstrahlung schützen kann
- nicht wasserlöslich oder öllöslich, schweißresistent
Typisch synthetisch
- zahlreiche organische Verbindungen in Verwendung
- Strahlung wird absorbiert
- kommen als wasserlösliche oder öllösliche Pulver, Öle oder unlösliche Pigmente vor
- Kombinationen von UVB- und UVA- und Breitband-Filtern ( vor UVB und UVA) möglich
- leichtere, umgänglichere Texturen machbar
- sehr hoher SPF und UVA möglich
- evtl. Stabilitätsprobleme
Verbreitete Irrglauben über Sonnenschutzfilter
Mineralischer Sonnenschutz reflektiert – synthetischer absorbiert!
Richtig ist: beide absorbieren, anorganische Filter reflektieren zu einem kleinen Teil, je nach Teilchengröße 5 - 10% der Strahlen. Je kleiner die Partikel, desto effizienter und größer die Absorption. Manch organischer UV-Filter reflektiert ebenfalls Licht.
Organische Filter müssen erst in die Haut einziehen!
Richtig ist: beide Filter schützen sofort auf der Haut und absorbieren als Schutzschicht die Strahlung. 20 Minuten Wartezeit sind dazu gedacht, den Sonnenschutzfilm auszubilden, nicht damit die UV-Filter in die Haut eindringen.
Haltbarkeit von Sonnenschutz
Sonnenschutzmittel unterliegen den Richtlinien der EU-Kosmetikverordnung und für ihre Haltbarkeit gelten die selben Voraussetzungen wie alle Kosmetikartikel – zum entsprechenden Blog-Artikel mit Talk » Das heißt, ungeöffnet müssen sie 30 Monate halten, insofern sie ein Tiegelsymbol mit der Haltbarkeit ab Anbruch aufweisen. Alternativ muss ein Ablaufdatum zu finden sein. In diesem Zeitraum sind Produkte stabil. Dennoch sollte man einkalkulieren, dass der Schutz nachlassen kann. Für heiße Sommertage oder Urlaub empfiehlt es sich jedes Jahr neu zu kaufen und bevorratete Produkte eher an schattigen Tagen aufzubrauchen.
Angebrochene Produkte empfehlen wir nur eine Saison lang zu nutzen und im Winter auch bei hohen SPF-Werten zu leeren. Im nächsten Sommer kann ein vollwertiger Schutz unter umständen nicht mehr gewährleistet sein.
Sonnenschutzfiltertabelle
Diese Tabelle zeigt die aktuell gängigen Sonnenschutzfilter auf dem Markt. In den Inhaltsstofflisten findet man sie unter dem oft langem INCI, kommuniziert werden aber auch oft die Markennamen der unterschiedlichen Hersteller. Sie unterliegen dem markenrecht und dürfen entsprechend nur beworben werden, wenn auch tatsächlich die Variante dieses Herstellers eingesetzt wurde.
Mit https://dirtybeauty.de/filtab gelangt ihr jeder Zeit zur Tabelle. Einfach bookmarken!
- Empfehlungen der Redaktion sind farbig hinterlegt
- Kürzel als Eselsbrücken für lange INCI
- Tabellenzeilen umsortieren: z.B. alphabetisch » auf jeweiligen Spaltenkopf klicken
- Suchmaske: oben rechts gesuchten Begriff, z.B. UV-Filter eintippen
- Moleküle zum Vergrößern anklicken
INCI | Krzl | Namen | Schutz | Form | löslich in | Zulassung | Kommentar |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Titanium Dioxide | TiO2 | Uvinul TiO2 Parsol TX CI 77891 | Broad +: UVB+UVA+SL | Pigment | - | EU 25%** USA 25% AUS ∞ JP ∞ | Schützt vor sichtbarem Licht (besser als ZnO); weißelt stärker. |
Zinc Oxide | ZnO | Z-Cote Parsol ZX | Broad +: UVB+UVA+SL | Pigment | - | EU 25%** USA 25% AUS ∞ JP ∞ | Schützt vor sichtbarem Licht; entzündungshemmend & mattierend. |
Methylene Bis-Benzotriazolyl Tetramethylbutylphenol | MBBT | Tinosorb M Parsol MAX Bisoctrizole | Broad +: UVB+UVA+SL | Pigment | - | EU 10% USA x AUS 10% JP 10% | Breit aufgestellter Schutz (inkl. sichtbarem Licht). |
Bis-Ethylhexyloxyphenol Methoxyphenyl Triazine | BEMT | Tinosorb S Neo Heliopan BMT Parsol Shield Bemotrizinol | Broad: UVB+UVA | Pulver | Öl | EU 10% USA x AUS 15% JP 3% | Breit aufgestellter Schutz; stabilisiert BMDBM. |
Phenylene Bis-Diphenyltriazine | TriAsorB | Broad +: UVB+UVA+SL+IR | Pulver | - | EU 5% USA x AUS ? JP ? | Nur in Pierre-Fabre-Produkten erhältlich, patentiert. | |
Drometrizole Trisiloxane | DTS | Mexoryl XL | Broad: UVB+UVA | Pulver | Öl | EU 15% USA x AUS 15% JP x | Nur in L'Oreal Produkten (Patent). |
Terephthalylidene Dicamphor Sulfonic Acid | TDSA | Mexoryl SX Ecamsule | Broad: UVB+UVA | Pulver | Wasser | EU 10% USA 3% * AUS 10% | Nur in L'Oreal Produkten (Patent). |
Methoxypropylamino Cyclohexenylidene Ethoxyethylcyanoacetate | MCE | Mexoryl 400 | Broad: UVB+UVA+Long-UVA | Pulver | Öl | EU 3% USA x AUS x JP x | Neu 2022. Nur in L'Oreal Produkten (Patent). |
Butyl Methoxydibenzoylmethane | BMDBM | Avobenzone Neo Heliopan 357 Parsol 1789 | UVA | Pulver | Öl | EU 5% USA 3% AUS 5% JP 10% | Effektivster UVA-Schutz. |
Diethylamino Hydroxybenzoyl Hexyl Benzoate | DHHB | Uvinul A Plus | UVA | Pulver | Öl | EU 10% USA x AUS x JP 10% | Guter UVA-Schutz. |
Disodium Phenyl Dibenzimidazole Tetrasulfonate | DPDT | Neo Heliopan AP Bisdisulizole Disodium Bisimidazylate | UVA | Pulver | Wasser | EU 10% USA x AUS 10% JP x | Einziger, wasserlöslicher UVA-Filter für freien Markt. |
Diethylhexyl Butamido Triazone | DBT | Uvasorb HEB Iscotrizinol | UVB | Pulver | Öl | EU 10% USA x AUS x JP 5%* | Sehr gut löslich; sehr effektiver UVB-Filter. |
Ethylhexyl Methoxycinnamate | EMC / EHMC | Neo Heliopan AV Parsol MCX Uvinul MC 80 Octinoxate Octylmethoxycinnamate | UVB | Öl | ← | EU 10% USA 7,5% AUS 10% JP 20% | Mit BMDBM verstärkt sich Instabilität, wenn ohne Stabilisator. Verbannt aus Hawaii (2021, außer mit Attest). |
Ethylhexyl Salicylate | EHS | Octisalate Octyl salicylate Neo Heliopan OS Parsol EHS | UVB | Öl | ← | EU 5% USA 10% AUS 10% JP 10% | Verbannt aus Hawaii (2021, außer mit Attest) |
Ethylhexyl Triazone | EHT | Uvinul T150 | UVB | Pulver | Öl | EU 5% USA x AUS 5% JP 3%* | Sehr effektiver UVB Filter. |
Homosalate | HMS | Neo Heliopan HMS Parsol HMS | UVB | Öl | ← | EU 10% USA 15% AUS 15% JP 10% | Verbannt aus Hawaii (2021, außer mit Attest) |
Octocrylene | OCR | Neo Heliopan 303 Parsol 340 Uvinul N539 T Eusolex OCR | UVB | Öl | ← | EU 10% (0.9%****) USA 10% AUS 10% JP 10% | Stabilisiert BMDBM. Verbannt aus Hawaii (2021, außer mit Attest) |
Phenylbenzimidazole Sulfonic Acid | PBSA | Neo Heliopan Hydro Parsol HS Ensulizole Eusolex 232 | UVB | Pulver | Wasser | EU 8% USA 4% AUS 4% JP 3% | Sehr effektiver UVB-Filter. |
Polysilicone-15 | BMP | Parsol SLX Dimethico-diethylbenzal-malonate | UVB | Öl | ← | EU 10% USA x AUS 10% JP 10% | Unterstützt gleichmäßigen Schutz |
Tris Biphenyl Triazine | TBPT | Tinosorb A2B | Broad +: UVB+UVA+SL | Pigment | Öl | EU 10% USA x AUS x JP x | Schutz vor sichtbarem Licht; kann weißeln. |
In der EU zugelassen, aber kaum (noch) in Verwendung | 4-Methylbenzylidencampher (MBC, Enzacamene), Aminobenzoic Acid (PABA), Benzophenone-3 (B-3, Oxybenzone), Benzophenone-4 (B-4, Sulisobenzone), Ethylhexyl Dimethyl PABA (ED-PABA, Padimate-O), Isoamyl p-Methoxycinnamate (IMC, Amiloxate). | UVB | |||||
In der EU nicht zugelassene Filter | Benzophenone-8, Benzophenone-9, Cinoxate, Menthyl Anthranilate, Triethanolamine Salicylate, p-Aminobenzoic Acid | ||||||
Booster: keine offiziellen UV-Filter – mehr dazu » | Polyester-8* Butyloctyl Salicylate* Tridecyl Salicylate* Diethylhexyl Syringylidene Malonate** Ethylhexyl Methoxycrylene*** Benzotriazolyl Dodecyl P-Cresol Undecylcrylene Dimethicone | * UVB ** UVA *** Broad | Öl | ← | - | ||
Darstellung in Inhaltsstofflisten (EU). | je nach Zulieferer | generiert* mit je 5% | * je nach Kombination | **** in Treibmittel-Sprays |
Quellen & Links
- EU: Empfehlung der Kommission über die Wirksamkeit von Sonnenschutzmitteln
- PubMed: UV Radiation and the Skin
- PubMed: UVA-Radiation Lipid-Peroxidation
- PubMed: Shining Light on Skin Pigmentation
- International Journal of Dermatology: Daily and Seasonal Change of UV
- * SUNSCREEN-Rechner
- Skinci: Auftragsmenge von Sonnenschutz
- Magimania: 10 Dinge, die jeder über Sonnenschutz wissen sollte
- DIRTY BEAUTY TALK: Sonnenschutz Q & A
- DIRTY BEAUTY TALK: Alkohol in Kosmetik (und Sonnenschutz)
- DIRTY BEAUTY TALK: Haltbarkeit von Kosmetik
Gibt der PPD-Wert auch an um welchen Faktoe länger man in der Sonne bis zur „Nachdunklung“ bleiben kann? Z.B. für helle Haut mit der Eigenschutzzeit von 10min * 15(PPD) = 150min. Oder gilt dafür eine andere Zeitbasis?
Hi Steffi, exakt so ist es
Hi 🙂
Super aufschlussreicher Artikel. Muss ja zugeben bis jetzt hab ich das Thema Sonnenschutz im Alltag nicht beachtet weil ich keine einzige Sonnencreme mochte und eigentlich immer unreine Haut bekommen hab, wenn ich sie länger verwendet hab.
Nachdem ich letztens auf Insta Fotos gesehen hab was es ausmachen kann hat sich meine Meinung etwas geändert und ich bin wieder auf der Suche nach einem geeigneten Produkt.
Was haltet ihr denn von Gesichtscremen mit Sonnenschutz? Die meisten haben zwar nur 15-30 LSF aber würde sowas für den Alltag reichen?
Vielen Dank schonmal und liebe Grüße,
Julia
Hey, ich komme gerade nicht drauf, in welchem Video wir das besprochen haben… Grundsätzlich ist der Schutz in Tagescremes derselbe, sie haben jedoch einige Nachteile ggü. Sonnencreme:
1. die Texturen können schonmal reichhaltiger sein, was dazu führt, dass man nur eine ganz kleine Menge nimmt, weil es sich sonst zu schwer anfühlt und
2. dann auch auf dem Gesicht herumrutscht, weil ggf. der finale Schutzfilm fehlt. Sobald Du Dich also schminkst, schwitzt oder Dir ins Gesicht fasst, könnten Lücken entstehen.
3. Vernachlässigen sehr viele Hersteller den UVA-Schutz in Tagescremes. Wenn Du also SPF 15 mit UVA-Logo nimmst, wird Dir nur ein UVA-PF von 5 zugesichert. Wenn das UVA-Logo fehlt, heißt aber nicht, dass es keinen Schutz gibt. Manche testen das nur ungern extra. Treffen die anderen Nachteile noch zu, hast Du eigentlich keinen besonderen Schutz vor vorzeitiger Hautalterung. Das ist besser als nix, aber besonders im Sommer natürlich üebrhaupt keine ernstzunehmende Option.
Wenn Tagescreme, dann achte auf präsente UVA-Filter und ob die Textur bei großer Auftragsmenge bei Dir vollständig einzieht und keinen Film hinterlässt. Wenn Du Dir unsicher bist, bleib einfach bei Sonnencremes. Zu den Unreinheiten: https://www.magi-mania.de/pickel-durch-sonnencreme/
Vielen Dank euch für den tollen Content und die wirklich originelle und sympathische Gestaltung eurer Videos. Vor allem auch Mareks entspannter Umgang in der Abwendung von Hautpflege (Stichwort: Produkte mischen) ist super erfrischend. Liebe eure Videos, bin gespannt auf weitere und hoffe, es werden noch viele folgen!
Danke Dir, der entspannte Umgang liegt tatsächlich einfach daran, dass ich stark differenziere, ob das Risiko da ist, dass ich mich verbrenne Ich traue uns allen auch zu, dass wir das ganz gut einschätzen können
Danke 🙂
Vielen Dank für die Zusammenfassung! Schön wäre es zu erfahren, wie es sich mit der Versorgung mit Vitamin D verhält, wenn man die Haut mit Sonnenschutzmitteln versorgt. Ich glaube viele sind diesbezüglich verunsichert.
LG Pola
Das haben wir im letzten Video thematisiert 🙂
Vielen Dank für diese ausführliche Zusammenstellung! Habt ihr zufällig einen Produkt oder Inci-Tipp für zu Akne tendierender Haut? Liebe Grüße <3
Marek hat Akne und achtet daher bei der Wahl darauf. Seine aktuellen Produkte zeigt er am letzten Sonntag im April 🙂
Ihr hattet gesagt, lieber kein US-Sonnenschutz, da dort die besseren Filter nicht zugelassen sind. In der Resist Anti-Aging Skin Restoring Tagescreme LSF 50 von Paula’s Choice ist aber recht weit oben in der Liste der Inhaltsstoffe Butyl Methoxydibenzoylmethane zu finden – laut der Liste oben der beste UVA-Filter. Klingt doch ganz gut?
Was meinst Du denn mit „Klingt doch ganz gut“? Du musst unsere Ansprüche keinesfalls übernehmen. Es ist schließlich nur eine (begründete) Empfehlung. Etwas detaillierter geht Marek im neuen Beitrag auf Filter ein. Am wichtigsten ist, dass Du es konsequent benutzt. Wenn das für Dich bei dem Produkt der Fall ist, dann bleib dabei. Nur weil es besser geht, ist das Produkt ja nicht pauschal schlecht. Da hast Du mit „kling doch gut“ sicherlich recht. Auch mit nem Trabi kommt man ans Ziel.
Ich persönlich habe sie vor einigen Jahren nach wenigen Anwendungen aufgegeben und mag Textur, Finish und Hautgefühl nicht. Das war, meine ich, sogar mein erster, bewusst gekaufter Schutz und ich dachte nur „Oh Sch…, dann lieber Falten“.
Danke für Deine ausführliche Antwort, Magi! Ich schätze, ich fand es widersprüchlich, dass Ihr meintet, US-Sonnenschutz enthalte eher altmodische Filter, und dann erwies sich der erste, den ich nachschaute (noch dazu UVA), als ausdrücklich empfohlen. Aber es kommt wohl auf mehr an?
Ich bin überrascht, dass Du die Creme so doof fandest – ich habe nach diversen anderen Versuchen mit ihr das Gefühl, etwas sehr passendes für meine sehr trockene Haut gefunden zu haben (und deshalb gedacht, sie ist was für alle mit trockener Haut). Sie könnte noch etwas reichhaltiger sein (ich habe eher Löschpapier als Haut). Davor hatte ich Pigmentclar von LRP – die hat denke ich „bessere“ Filter und war auch nicht schlecht – hinterließ aber so eine Art glänzende Plastikschicht auf meiner Haut.
In diesem Fall spielen noch zwei Sachen mit rein, zum einen ist in den USA maximal 3% BMDBM erlaubt, in der EU sind es 5% und das macht einen deutlichen Unterschied für den UVA Schutz, und dann hat Magi es ja schon angesprochen: hier fehlt die Stabilisierung des BMDBM. Für den Alltag wieder vollkommen okay, bei Sonnenbrandgefahr würde ich mich damit nicht schützen wollen.
Ja, es ist nicht einfach gut/schlecht. Avobenzone IST ein altmodischer Filter. Das schließt dennoch nicht aus, dass er gut funtioniert. Dennoch ist er auf andere Filter angewiesen, um stabil zu bleiben. Man kann ihn cool paaren oder „us-amerikanisch“ ^^ Du hast ja dennoch Schutz, und wenn Dir die Textur zusagt, ist ja alles im Lot. Je reichhaltiger Du es bevorzugst, umso mehr ist ggf nötig im Laufe des Tages aufzufrischen.
Hey – vielen Dank für den Beitrag. Noch bin ich auf der Suche nach dem passenden Sonnenschutz bei meiner etwas komplizierteren Haut: Mischung aus Unreinheiten, seb. Sicca, Hang zu Neurodermitis und Ekzemen.
Was hältst du denn von folgenden Sonnenschutzprodukten:
– Sunsimed von Avene (den möchte ich sehr gerne als nächstes probieren)
– Paula’s Choice: Tagescreme Clear mit SPF oder die Restist AntiAging
– oder Juice beauty spf 30 oil-free moisturizer?
Aktuell benutze ich den „The Organic Pharmacy Cellular Protection SPF 50“ – den ich im Prinzip gut vertrage, doch nicht weiß, wie gut er tatsächlich ist.
Lieben Gruß, Nadine
Hey, schau Dir mal die INCI Deiner Wunsch-SPF an und gleiche sie mit der Tabelle unten ab, inwiefern die von Marek empfohlenen Filter weit vor vertreten sind. Schau Dir dann auch gern das Video dazu an, anhand welcher Kriterien Marek wie Produkte aussucht. Dann kannst Du Dich daran orientieren. Wenn Du konkrete Fragen zu Details von Kombinationen o.ä. hast, schreib gern ne Hypotese und Marek kann Dir konkret antworten.
Hallo Magi, hallo Marek,
ich schreibe Euch hier einen Kommentar in der Hoffnung, dass Ihr ihn seht.
Wie steht Ihr zum Sunscreen Simulator von BASF?
Ich habe dort nach bestem Wissen einige Sonnenschutzmittel „getestet“, komme aber z. B. bei den Filtern, die im Garnier Super UV Fluid sind, nur mit viel Phantasie auf den beworbenen SPF und niemals nie auf 1/3 UVA. Ehrlich gesagt habe ich mich immer schon gewundert, wie sie mit den Filtern auf den hohen UVA-Wert kommen wollen (der ja analog zum Shaka-Fluid 46 (?) sein sollte).
Ich würde mich riesig über eine Antwort dazu freuen, da ich vor einem Rätsel stehe…
Hi, könnt Ihr schon etwas zum neuen Filter TriaSorb (PHENYLENE BIS-DIPHENYLTRIAZINE) sagen? Dieser wird beispielsweise in den neu formulierten Avene-Produkten genutzt.
Liebe Grüße
Carol
Der Filter ist sehr ähnlich zum MBBT (Tinosorb M) von der Partikel Größe allerdings größer. Potentiell weisselnd also, aber eben auch effektiv gegen sichtbares Licht
Einerseits muss ich Euch für Eure ausführliche Aufklärung danken, andererseits verfluche ich euch dafür, dass ich jetzt beim SPF-Kauf erst mal stundenlang die Filter mit Eurer Liste abgleichen muss 😀 Bin dank dieser aber auch bei meiner aktuellen Suche nach einem neuen Körper-SPF mit dem Nivea Sun Sonnenspray Kids auf einen gestoßen, der extrem vielversprechend und nach hohem UVA-Schutz klingt (Avobenzone, Uvinul T150, Tinosorb S und Uvinul A Plus!) und hoffe, dass der auch in der Anwendung komfortabel sein wird!
Trotzdem ich mich schon lange mit Hautpflege beschäftige, lerne ich bei Euch immer noch was dazu oder werde mindestens gut unterhalten – macht weiter so!
ja, das kenne ich. Aber je häufiger Du nachschaust, umso seltener wirst Du in Zukunft nachschlagen müssen. Irgendwann ist’s dann verinnerlicht.
Die Filtermischung ist recht typisch Beiersdorf, hab ich den Eindruck. Davon findest Du garantiert noch mehr, falls er Dir nicht zusagt.
Übringens, wenn Du in der Tabelle auf die jeweiligen INCI-Namen klickst, gelangst Du zu allen Sonnencremes in unserer Datenbank, die ihn enthalten
Hallo, ich habe gesehen, dass ein neuer Sonnenschutz in DE gelauncht wurde, der einen besonders hohen UVA-Schutz haben soll und die Filter scheinen das auch zu bestätigen. Ich fände eure Meinung hierzu interessant, vielleicht wäre das was für ein Review oder Video? [Link entfernt]
Hey, wir machen keine Videos zu Einzelprodukten und kaufen auch keine Produkte, nur um sie zu bewerten. Für unsere Wishlist reicht es bei der Zusammensetzung und 60€ für 250ml nicht. Da gibt es spannendere Produkte, die für viel weniger Geld UVA1 und sichtbares Licht berücksichtigen. Wenn Body & Face, dann ist die Textur sicher nicht für Gesicht optimiert. Das Verpackungskonzept ist cool, aber die INCI lesen auch schon bisschen wie neuere Drogerie- und Discounter-Produkte. Ich würde das Geld nicht ausgeben, aber wenn es Dir gefällt, bist Du gewiss gut geschützt.