Selbstbräuner ermöglicht einen getönten Teint ohne die Konsequenzen, die eine entsprechende Menge Sonne mit sich bringen würde.
Die Gründe, sich einen gebräunten Teint zu wünschen, sind vielfältlig. Nicht immer geht es nur darum die wechselnden Trends zu bedienen oder wie “frisch aus dem Fernurlaub” auszusehen. Viele wünschen sich einen subtilen “Tan”, um die Haut gleichmäßiger, unauffälliger und strahlender wirken zu lassen – teils auch als Alternative zu Make-up.
Wie funktioniert Selbstbräuner?
Backen, fritieren, braten: Lebensmittel erhalten eine bräunliche Farbe, je länger sie Hitze ausgesetzt sind. Das hat auch einen Namen: Maillard-Reaktion und passiert ähnlich auf der Haut, nachdem man sie mit Selbstbräuner eingerieben hat – jedoch ohne Hitze.
Selbstbräuner sind Zuckerverbindungen, die mit den Keratin reagieren, dem Eiweiß in der Hornschicht. Nur die bereits “abgestorbenen Hautschüppchen” werden getönt und anschließend abgestoßen. Darum reagiert Selbstbräuner besonders intensiv mit trocknen und verhornten Partien wie Ellenbogen oder Füßen – oder auf Reibeisenhaut wie im letzten Dirty Beauty Talk schon beklagt.
Das Ergebnis ist dementsprechend nicht so langanhältend wie die Bräune durch die Sonne, bei der in tieferen Hautschichten Melanin gebildet wird. Man sollte also je nach gewünschter Intensität, Produkt und Hauttyp alle paar Tage erneuern.
Währenddessen sich die Farbe ändert, kann man den Bräunungsprozess mit Dihydroxyacetone auch intensiv riechen. Der typische Duft ist bei besonders hohen Konzentrationen unverkennbar und begleitet einen über mehrere Stunden, bis der Entwiklungsprozess abgeschlossen ist. Wiederum ist Selbstbräunen mit Erythrulose allein duftneutral.


DHA vs Erythrulose
Es gibt zwei verbreitete Selbstbräunungs-Agents, die beide Vor- und Nachteile mit sich bringen. Oft werden beide kombiniert, um “das Beste beider Welten” zu erzielen. Je nach Konzentration und ihrem Verhältnis zueiander lassen sich individuelle Wünsche erfüllen.
Während DHA als Standard gilt, kann man Erythrulose als Underdog betrachten. Vor einigen Jahren hatte Agata bereits über Self-Tanning mit Eryhtrulose geschrieben und auch ein Selbstbräuner-DIY erklärt!
Dihydroxyacetone (DHA) | Erythrulose |
---|---|
Bräunung innerhalb von 24 Stunden | Bräunung in 48 – 72 Stunden |
intensive Bräunung | leichte Bräunung |
orange-lastige Tönung | gelb-lastige Tönung |
verblasst schneller | verblasst langsamer |
trocknet eher aus | seltener austrocknend |
fleckig bei Austrocknung | seltener fleckig |
intensiver Entwicklungsgeruch auf der Haut | duftneutral |

Gradient vs. Instant Tan
Die Marketing-Bezeichnung erleichtert dem Kunden die Wahl zwischen einem Produkt für schnelle Bräune, teils innerhalb weniger Stunden, oder einer Tönung in Stufen, die vor allem über mehrere Anwendungen hinweg zum gewünschten Ergebnis führt. Entscheidend für die Intensität ist die Konzentration des Selbstbräuner-Wirkstoffs, insbesondere des DHA.
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Schützt Selbstbräuner vor UV-Strahlung?
Vorbräunen als UV-Schutz ist ein geführlicher Mythos, an dem nur sehr wenig dran ist – um genau zu sein ein einstelliger SPF, der bei intensiver Sonnenstrahlung gefährlich niedrig ist. Kombiniert mit gutem Sonnenschutz jedoch ist eine der Schutz umso höher, je dunkler die Haut.
Aber kann das auch für durch Selbstbräuner getönte Haut gelten? Tatsächlich!
Selbstgebräunte Haut hat eine erhöhte Eigenschutzzeit und bringt damit einen direkten SPF (von ca. 3) in die Haut. Das ist in keiner Weise ein Ersatz für Sonnencreme, kann aber als SPF Booster verstanden werden.
Alten Selbstbräuner entsorgen?
Je nachdem, wie genau man es mit freien Radikalen, also “Pro-Aging” nimmt. DHA führt dazu, dass unter UV-Bestrahlung mehr freie Radikale entstehen. Sonnenschutz sollte daher auf jeden Fall über Selbstbräuner getragen werden.
Wer sowieso auf Antioxidantien in der Hautpflegeroutine setzt, sollte sich nicht all zu sehr stressen. Eine Gefahr für die (Haut-)Gesundheit besteht durch alten Self-Tanner nicht. Dennoch sollte man natürlich das Haltbarkeitsdatum im Auge behalten. Besonders wässrige Produkte sollte man nicht wesentlich länger bevorraten.

Selbstbräuner in der Praxis
Für ein optimales Ergebnis sollte man sich am besten an die jeweilige Anwendungsanleitung des Herstellers halten. Alles weitere kann man individuell mit jeder neuen Runde justieren.
Jede Haut reagiert anders auf Selbstbräuner und wird zudem mit unterschiedlicher Vorbereitung abgewandelt. Darüber hinaus beeinflussen viele kleine Faktoren das Ergebnis, angefangen mit dem offensichtlichen der Konzentration beziehungsweise Dosierung, bis hin zum pH-Wert und Anpassung durch Pigmente.
Das passende Produkt
Ein guter Anfang ist es sich an populären Produkte zu orientieren. Lange dominierten die Marken ST. TROPEZ und ST. MORIZ mit ihren Mousses den Markt. Mittlerweile gibt es viel mehr Marken, die sich einzig und allein dem Thema Selbstbräuner verschrieben haben. Und dann gibt es die zahlreichen Einzelprodukte sämtlicher Kosmetikmarken bis hin zu Handelsmarken der Drogerien.
Die Wirkstoffe für die Bräunung mögen stets die selben sein, die Ergebnisse können jedoch enorm variieren. Ein gleichmäßiges Ergebnis hängt stark von der Formulierung und Applikationstechnik ab. Hier wird man unweigerlich üben und die ein oder andere Textur für sich testen müssen.
Um Orange zu vermeiden, Selbstbräuner noch in der Entwicklungsphase abwaschen.
Darüber hinaus justieren die Hersteller stets am Farbergebnis. Der Farbton von DHA wirkt auf blasser Haut sehr orange. Oft wird eine eher grünliche Tönung eingestellt, die überraschend natürlich im Ergebnis wirken kann. Wer von Natur aus eher dunkler ist, wird das Problem bestenfalls nicht haben.
Selbstbräunerformulierungen
- Spray (flüssig) – Pump- oder Druckflasche
- Mousse (flüssig) – schäumende Flasche
- Tuch (flüssig) – getränktes Einmalprodukt
- Lotion – von dünn bis cremig alles dabei
- Serum – Gel mit Hautpflegesubstanzen
- Drops (flüssig bis gelig) – werden tropfenweise in andere Hautpflegeprodukte gemischt
- Primer – feste Textur mit Benefits, der von Clarins scheint aber nicht mehr erhältlich zu sein
Es kann durchaus Sinn machen unterschiedliche Texturen zu kombinieren: einerseits je nach Körperpartie, andererseits, ob zum Aufbau oder Erhaltung der Bräune.
Gleichmäßiger Aufträg ist essenziell für ein streifenloses Ergebnis – mit jeder Überlagerung intensiviert sich das Ergebnis.

Anwendungstipps
Vorbereitung
- zurvor Peeling anwenden (mechanisch oder chemisch) für glatte Oberfläche
- frühzeitig eincremen und Haut mit Feuchtigkeit versorgen
- verhornte Areale wie Knie, Ellbogen, Handgelenke, Füße reichhaltig pflegen
- auf sauberer Haut auftragen
Auftrag
- getönte Produkte helfen zu erkennen, wo man bereits aufgetragen hat
- Selbstbräuner-Handschuh benutzen – es ist dafür optimiert und verbessert die Distribution
- im Gesicht und am Hals mit großem Pinsel austesten
- mit großzügiger Menge arbeiten, sodass es an keiner Stelle zu Engpässen kommt » Streifen!
- früh abwaschen, um Orange-Stich zu vermeiden
Erhaltung
- keine Peelings benutzen, weil gebräunte Hautzellen abgetragen werden
- Haut geschmeidig halten – trockene Haut schuppt eher ab und verliert gebräunte Hautzellen
- Routine für Selbstbräuner angewöhnen
- Sonnenschutz tragen, um freie Radikale zu minimieren und SPF zu boosten
Patzer ausbessern
- mechanisches Peeling entfernt Tönung an streifigen oder zu dunklen Partien wieder ab – im Vergleich zu chemischen Peelings ist Resultat sofort sichtbar
- alternativ stellenweise mit Pinsel reapplizieren – riskant
Selbstbräunerduft vermeidbar?
So ist auch der Duft bei der Entwicklung bei jedem unterschiedlich intensiv – abgesehen davon, als wie penetrant man ihn empfindet. Ein Geheimnis, wie man diesen vermeiden kann, gibt es nicht. Es überrascht daher nicht, dass viele Hersteller auf eine ordentliche Menge Duftstoffe und Parfum setzen, um es zu übertünchen. Wer es gar nicht ertragen kann, wird wohl oder übel exklusiv auf die schwächere Erythrulose umschwenken müssen.
Bräunung von innen?
Selbstbräuner sind nicht die einzige Alternative zum Sonnenbaden, um eine getönte Haut ohne Make-up zu erzielen. Gelegentlich stolpert man über Nahrungsergänzungsmittel, die die Haut von innen heraus tönen können. Tatsächlich ist das möglich!
Beta-Carotin aus Wurzelgemüse oder Kürbissen hat das Potenzial der haut eine gelbe Tönung zu schenken. Allerdings muss man dafür sehr große Mengen verzehren – langfristig. Da bieten sich eventuelle Extrakte in Form von Pulvern und Kapseln an.
Wir haben damit keine Erfahrung gemacht. Es wäre möglich, dass die Nuance nicht unbedingt den persönlichen Geschmack trifft.
Links & Produkte
Pure Erythrulose gibt es bei behawe oder bei Dragonspice