Pigmentflecken sind eines der verbreitetsten, hartnäckigsten und nervigsten Hautprobleme – vorzubeugen ist bereits die halbe Miete. Aber was hilft gegen Hyperpigmentierung, wenn sie schon da ist?
Hyperpigmentierung
Ein unruhiges Hautbild kann in einem Bruchteil von Sekunden signalisieren, dass etwas nicht stimmt. Ein ebenmäßiger Teint ohne Hautkrankheiten, Falten, Narben und Pigmentflecken wirkt gesund und jugendlich. Altersflecken können uns älter erscheinen lassen, als Falten es tun. Es ist daher verständlich, dass man etwas gegen Verfärbungen im Gesicht unternehmen möchte.
Bestehende Pigmentflecken nahezu vollständig und kurzfristig verschwinden zu lassen, funktioniert nur mit Laser-Behandlungen. Zuhause anwendbare Kosmetik alleine schafft es nur die Auffälligkeit mit Geduld zu mildern. Die echte Magie steckt jedoch im Zaubermittel: Zeit.
Die Haut regeneriert sich auch von alleine und die pigmentierten Hautzellen werden mit der Zeit abgestoßen. Damit der Teint jedoch tatsächlich wieder ebenmäßiger aussieht, dürfen zwischenzeitlich keine neuen Schäden entstehen. Hier kommen kosmetische Wirkstoffe ins Spiel.
Produkte gegen Pigmentflecken wirken präventiv.
Der positive Effekt kosmetischer Inhaltsstoffe wirkt auf sich neu bildende Zellen. Bis diese sichtbar werden und die pigmentierte Haut abgestoßen wurde, vergehen Wochen.
Entstehung und Arten von Pigmentflecken
Braune, unregelmäßige Flecken auf der Haut im Gesicht oder am Körper sind Melanin – der hauteigene Farbstoff, der für die Farbe unseres Teints, der Iris und der Haare verantwortlich ist. Es wird von den tiefsitzenden Melanozyten in der Haut gebildet.
Werden die Melanozyten durch das Enzym Tyrosinase aktiviert, produzieren sie mehr Melanin, als ihnen vorbestimmt ist. Dafür benötigt das Enzym die Aminosäure Tyrosin. Produziertes Melanin wird dann in Päckchen (Melanosomen) verpackt und bis zu den umgangssprachlich bekannten Hautzellen gebracht.
Die wesentliche Ursache für eine Aktivierung der Meoanozyten ist Sonneneinstrahlung: Braunwerden. Sie verstärken auch Melasma, die durch hormonelle Prozesse entstehen, z.B. während der Schwangerschaft.
PIH – Post-inflammatory Hyperpigmentation
Die Bräunung der Haut stellt immer eine Schutzreaktion dar, so kommt es häufig bei Pickeln durch die Entzündungsreaktionen auch in der Haut zu dunklen Flecken, der Post-Inflammatory Hyperpigmentation. Diese sind bräunlich und halten sich meist noch Monate, nachdem der Pickel schon abgeheilt ist.
PIE – Post-inflammatory Erythema
Die Entzündungsprozesse, z.B. durch Verletzungen (wie z. B Skin Picking), können nicht nur Melanozyten aktivieren, sondern auch das Gewebe stärker durchbluten lassen. Im Gesicht sind das vor allem Pickelmale die rötlich sind. Diese halten sich jedoch deutlich kürzer, als die PIHs.

unter dem Auge Sonnenküsse –
auf der Wange Pickel-Souvenirs
Wirkstoffe gegen Pigmentflecken
Bei der Wahl von Produkten gegen Hyperpigmentierung hat man die Qual der Wahl zwischen einer Vielzahl nachweislich wirksamer Wirkstoffe. Welcher davon der passende ist, hängt von der Hautbeschafftenheit und der Art der Pigmentflecken ab.
Actives gegen Hyperpigmentierung kombinieren?
Mehrere Wirkstoffe gegen Hyperpigmentierung in der Routine zu kombinieren, macht dann Sinn, wenn sich die Funktionsweisen ergänzen. Einen der vielen Tyrosinase-Hemmer mit Niacinamid zu kombinieren, ist eine besonders gute Wahl. Mehrere dieser Hemmer einzusetzen, verspricht nicht automatisch Erfolg. Lieber in einen effektiveren investieren, den man gut verträgt, als womöglich in mehrere Produkte, die eigentlich den gleichen Job machen.
Anhand der Funktionen wird vor allem deutlich, dass es sich bei Kosmetik nicht um bleichende Substanzen handelt, sondern um Inhaltsstoffe, die an der Produktion des Melanins ansetzen und dort wo besonders viel Melanin produziert wird, eben auch am effektivsten das Melanin gehemmt wird.
Ein hochpreisiges aber potentes Beispiel gegen sonnenbedingte Pigmentierung ist das Treatment von PETER THOMAS ROTH, das mit Maulbeerenextrakt einen weiteren förderlichen Inhaltsstoff gegen Hyperpigmentierung aufweist. Leider ist es derzeit nicht im deutschen Sortiment erhältlich.
Preis ca. 84,00€
- Inhalt:
- 50ml (168€ / 100ml)
- Made in
- USA
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Gegen entzündungsbedingte Pigmente, wie Aknenarben, ist Azelainsäure die erste Anlaufstelle. Im Booster von Paula’s Choice wird es mit Salicylsäure kombiniert und wirkt daher auch gegen Akne.
Preis ca. 43,00€
- Inhalt:
- 30ml (143€ / 100ml)
- Made in
- USA
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Antioxidantien
unterstützen den Prozess, indem sie den Schaden durch Sonneneinstrahlung abfangen und reduzieren. Vitamin C und Resveratrol sind in dieser Rolle besonders hervorzuheben, aber auch die Licorice Root.
Retinol
kann den Prozess insofern unterstützen, dass es den Zyklus der Hauterneuerung stimulierung und so die getönten Hautzellen schneller abgetragen werden und die neuen, “melanin-gehemmten” Zellen zum Vorschein kommen, zudem reguliert es die Aktivität der Tyrosinase herunter, dass diese weniger Melanin produziert.
Chemische Peelings
können ebenfalls die Erneuerung stimulieren und tragen, insbesondere als professionelle Behandlung, die obersten, verfärbten Hautellen ab und lassen so die Pigmentierung blasser erscheinen.
Prophylaxe Deluxe
Sonnenschutz! Auch wenn es Spaß machen kann, den Spielverderber in der Melaninproduktion zu spielen, indem man ausgetüftelte INCI-Kombinationen einsetzt, ist kein Mittelchen so effektiv wie es gar nicht so weit kommen zu lassen. Gegen hormonelle Ursachen kann Sonnencreme zwar nicht helfen, aber die Intensität durchaus reduzieren. Und das Vorbeugen von Pigmentflecken ist dabei nur ein netter Nebeneffekt!
Anwendung von Anti-Pigmentflecken-Kosmetik ohne täglichen Sonnenschutz ist Verschwendung.
Damit die Sonnencreme aber explizit gegen die Entstehung von Pigmentflecken helfen kann, muss ein ausreichender Schutz vor UVA-Strahlung bestehen. Ein einzig hoher SPF hilft dagegen kaum. Das Logo mit dem UVA-Kreis oder ein PA++++ sind das Minimum – ganzjährig. Auf welche Filter in der Inhaltsstoffliste man achten sollte »
Einige Sonnenschutzmittel enthalten Vitamin C oder Süßholzwurzelextrakt, wirken damit einerseits antioxidativ, andererseits auch je nach Konzentration bereits Pigmentflecken entgegen. Gleichzeitig enthalten auch eher als Pigmentfleckenmittel vermarktete Produkte manchmal einen Schutz vor UV-Strahlung. Man sollte jedoch keine Abstriche bei den UV-Filtern zu Gunsten einer 2-in-1-Lösung machen – in unserer Tabelle Filter checken »
Beispiel: die Anti-Pigmentreihe von EUCERIN wird solider UVA-Schutz mit dem potenten Tyrosinase-Hemmer Thiamidol sowie anderen Wirkstoffen kombiniert.
Preis ca. 23,50€
Deals ab 15,50€
- Inhalt:
- 50ml (47€ / 100ml)
- Made in
- Germany
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Links
- NCBI: Review – Tyrosinase-Hemmer
- PubMed: zu Arbutin
- NCBI: zu Vitamin C
- Wiley: zu Azelainsäure
- NCBI: zu Süßholzwurzel
- AOCD: zu Hydroquinone
- ScienceDirect: zu Hydroquinone
- zu Kojic Acid
- ScienceDirect: zu Niacinamide
- ScienceDirect: zu Retinol
- ScienceDirect: zu Thiamidol
- NCBI: zu Tranexamic Acid
- zu Cetyl Tranexamate Mesylate
- CosIng: Liste nicht zugelassener Kosmetikinhaltsstoffe
- Agata über Hyperpigmentierung
Produkte
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- Produkte mit Tranexamic Acid »
- Produkte mit Azelaic Acid »
Beim Eucerin Sonnenschutz steht Alcohol denat. an 2 INCI-Stelle. Und Parfum ist auch drinne. Schade!
Ja, das mit dem Parfum ist ärgerlich. Alkohol in Sonnenschutz hat jedoch durchaus Vorteile, wenn man es verträgt. Man durch Ethanol enorm an Anwendungskomfort dazugewinnen und auch ggf. die Schutz indirekt pushen, weil man es gleichmäßiger und v.a. auch in ausreichender Menge verwendet. Für viele jedoch kann es die Motivation sein SPF auch wirklich täglich zu benutzen.